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Sich selbst in der Dunkelheit verlieren
Jak Ritger, illustration of interconnected sub-clearnet communities spilling into each other, sharing flows of content, 2021

 

Stell dir das Internet als Raum vor. Denk nicht an die Kabel, Satelliten und Serverfarmen, wenngleich ihre Kartografie auch faszinierend ist, sondern an das Metaversum. Was siehst du? Auf dem Monitor koexistieren geschäftliche E-Mails und private Nachrichten mit öffentlichen Tweets, Raubfilmen und notariell beurkundeten Steuererklärungen, nur Millimeter voneinander entfernt. Unsere Geräte sind die Portale in das digitale Jenseits. Portale, die uns, den User*innen, Zugang gewähren. Doch wie sieht dieses Jenseits aus? Welche Regionen umfasst es? Wie reisen wir zwischen diesen Räumen – psychologisch oder vielmehr psychogeografisch?

Im vergangenen Jahr fühlten wir uns in unserer analogen Nachbarschaft wie im Backstage-Bereich all jener „virtuellen“ Ereignisse – falls eine solche Differenzierung überhaupt noch greift. Bei diesen „nicht-essenziellen“ Aktivitäten, die wir nur noch online unternahmen, waren wir – unsere Körper jenseits der Screens – plötzlich frei, auszusehen, wie wir wollten und zu tun, was uns beliebte. Mal im Gothic-Look einer Zwanzigjährigen, mal im Business-Outfit des Middle-Agers. Unterwegs zum Joggen? In 15-Sekunden-Sprints vorbei an synchron tanzenden Teens. Betrachte ihre Gleichgültigkeit als Beobachter*in, als ironischen Post auf ihrem eigenen Instagram. Den Kids ist es egal. Ihr wichtigstes Publikum wird den Content nie sehen. Obwohl sie in der analogen Welt Nachbar*innen sind, werden sich Teens und Jogger*in vermutlich nie bewusst begegnen. Physische Nähe manifestiert sich in den digitalen Räumen, denen sie zugeordnet sind, rein zufällig. Beide Seiten sind cyber-local-prime. Ihre „regionalen“ Communitys werden – unabhängig von der geografischen Verteilung – durch Algorithmen in Gruppen mit ähnlichen Marktprofilen sortiert.

Wie kartografieren wir das? Wie erfassen wir die Communitys, die sich in den jeweiligen Räumen bilden? Welche Affordanzen, welcher Druck prägt die verschiedenen digitalen „Kieze“, welche Umwelt(en) produzieren sie? Die Kreativen des Open Secret der KW Institute for Contemporary Art sind sich dieser Fragen sehr bewusst. Sie begegnen ihnen, wenn sie versuchen, Enklaven jenseits des Web 2.0 zu schaffen, also digitale Räume, die nicht von den Suchmaschinen des Mainstreams indiziert werden und die Nutzer*innen nicht strikt mit ihrem amtlich registrierten Ich korrelieren. Diese Facebook-, Instagram- und Twitter-freie Ebene im Internet jenseits des Clearnet wächst rapide und verändert dabei von Grund auf die Gestalt des sozialen Netzes.

Michael K. Bergman, “Harvesting the Deep and Surface Web
with a Directed Query Engine,” 2001

 

Rückblickend erkennen wir, dass das Internet, so wie es den meisten Nutzer*innen vertraut war, in den vergangenen 15 Jahren auf das Individuum als kleinste teilbare Einheit fokussierte: User*innen als Pixel. Interessant ist dabei der Vergleich zur Fernseh-Ära vor der Jahrtausendwende, in der trotz engagierter Bemühungen um eine weitere Differenzierung der Haushalt die Basiseinheit darstellte. Seit Mitte der Nullerjahre bedeutet „online gehen“ sich einloggen und sich mit einer personalisierten Welt füttern lassen: deine persönliche Google-Suche, dein persönlicher News-Feed, deine Profilseite, die Zählung deiner Follower, deine privaten Nachrichten, neue Posts, in denen du getaggt wurdest. Doch was vergrößert stärker als der digitale Spiegel? Das Fernsehen ist voll von anderen Menschen. Im Internet jedoch bist du das Zentrum des Universums, gleichsam in einer umgekehrten kopernikanischen Wende. Unterdessen erhöhten smarte Endgeräte mit dem lässigen „i“ (kleingeschrieben, wie der Tech-Master im T-Shirt es den Aktionär*innen präsentierte) nicht nur die Illusion der eigenen Anziehungskraft, sondern individualisierten erfolgreich die Produktivität und Aufmerksamkeitskapazität der einzelnen User*innen, damit sie von kommerziell agierenden Dritten hypereffizient genutzt beziehungsweise ausgebeutet werden können. So wurde Margaret Thatchers berühmtes Credo: „So etwas wie die Gesellschaft gibt es nicht. Es gibt nur einzelne Männer und Frauen …“ mit der perfekten Technik ausgestattet.

Es erweist sich jedoch, dass wir, wenn sich 53 Prozent der Weltbevölkerung in 4,2 Milliarden i-Pixeln auflösen,{1} weitaus anfälliger sind für die Extraktion von oben nach unten, für Peer-to-Peer-Konkurrenz und vermeintliche Handlungsfähigkeit durch schwarmähnliche Formationen, die in dieser Infrastruktur letztlich eher den Zielen der Plattformen dienen als den Schwarm bewegen. Es erweist sich jedoch ebenso, dass das nicht das einzige Internet ist.

Um uns andere Formen des Internets vorzustellen, ergänzen wir diese Hegemonie um eine weitere Dimension:

Wenn ein Schlüsselparameter für die Kartografierung des digitalen Raumes der*die individuelle gepixelte Nutzer*in ist, ändert sich das Schema des oberflächlichen Web und des Deep Web. Das im Jahr 2000 vom Informatiker Michael K. Bergman entwickelte Modell des Deep Web erlangte im Laufe der Zeit und mit Aufkommen der digitalen Schwarzmärkte sowie der zunehmenden Verbreitung von Tor, Hushmail und anderen Werkzeugen für die verschlüsselte Online-Kommunikation immer mehr Popularität.{2} Irgendwann wurde Bergmans ursprüngliche Illustration des Internets als Fischerboot auf dem Ozean durch das mittlerweile zirkulierende (und intensiv gememete und verfremdete) Eisberg-Diagramm ersetzt. Auf der Wasseroberfläche im hellen Licht der Sonne befinden sich die peppigen, serifenlosen Logos der Massenplattformen in Primärfarben; unmittelbar darunter WikiLeaks, 4chan und dunkle Marketplaces wie Pirate Bay und Silk Road, bevor der Berg in den schmutzigen, verkommenen Formen verschlüsselter Internetnutzung verschwindet. In gängigen Fantasien markiert diese y-Achse – die sich von deinen Instas vom Brunch bis zum File-Sharing am Arbeitsplatz zieht – den möglichen Bewegungsspielraum der gepixelten User*innen.

Deep Web infographic typical of web marketing and or online security services circa 2018.

 

Ein dritter fundamentaler Parameter ist der geopolitisch spezifische digitale „Stack“ (engl. für Stapel, techn.: abstrakte Datenstruktur), der für den Zugang zum Surface Web (oder Clearnet) gebraucht wird. Für Internet-Nutzer*innen in China ist das BAT (Baidu, Alibaba, Tencent). In den USA (und entsprechend in anderen NATO-Staaten und ihren offiziellen globalen Partnern) läuft das Clearnet mit GAFA (Google, Apple, Facebook, Amazon). In Russland und zahlreichen postsowjetischen Regionen definieren mail.ru (VKontakte, Odnoklassniki) und Yandex den digitalen Raum im Mainstream. Derweil verbinden sich die Menschen im globalen Süden über ein Patchwork der vorgenannten, lokal um Marktbeherrschung konkurrierenden Systeme. Gleichgültig, wo sich dein Internetanbieter physisch befindet, werden, wenn du deinen lokalen ISP nicht via VPN umgehst, deine Clearnet-Aktivitäten, deine Nutzung der sozialen Medien, deine Suchanfragen im Netz, deine Kartendienste sowie deine Einkäufe automatisch über den digitalen Stack in deiner Region verknüpft. Muss explizit betont werden, dass dies wiederum ausgesprochen wirksam prägt, wie die einzelnen Nutzer*innen die Welt wahrnehmen?

Ausgehend von diesen drei Vektoren lässt sich eine gewisse räumliche Gestaltung des Mainstream-Internet visualisieren: User*innen als Pixel, aktiv entlang der y-Achse des Clearnet bis in die tiefen Web-Räume, die, wenn du die Verschlüsselung nicht umgehst, über den entsprechenden geopolitischen Stack digital erreichbar sind.

Dieses Modell hilft uns allerdings nicht, unseren Platz im größeren (Nicht-du-)Internet oder die verschiedenen Communitys des „Wir online“ zu verstehen] , die die multiplen Enklaven entlang der vertikalen Achse des Eisbergs teilen. Es perpetuiert überdies die alten Vorstellungen davon, wie der digitale Raum strukturiert ist, und beschränkt damit unsere Fähigkeit, autonom – nicht algorithmisch – Content oder uns gegenseitig zu finden.

New Models, schematic of the Dark Forest as habitable sub-Clearnet zone, 2020

 

Ausgehend vom 4chan x-Board entwickelte sich zuletzt die Theorie vom sogenannten „Dead Internet“. Sie gründet auf der Prämisse, dass das indizierbare, also das Clearnet ein „aufgedunsener Leichnam“ ist, eine sich ausbreitende, träge Einheit, aufgebläht von selbstgenerierten Inhalten und gefälschten Profilen. Vertreter*innen dieser Idee behaupten, dass sich „das Internet im Vergleich zur Zeit vor zehn Jahren … leer anfühlt“. {3} Ich sehe das genauso, und das sollte uns verunsichern, denn vor zehn Jahren zählten wir nur halb so viele User*innen. Konkret waren es 2,1 Milliarden weniger als heute. {4} Doch was, wenn die Clearnet-Plattformen uns heute einfach nur anders organisieren oder stärker filtern, wen wir sehen, als das vor zehn Jahren der Fall war? Die Gruppen in den Silos, in die wir gesteckt werden, sind zunehmend homogener. Was, wenn wir online außerdem weniger aktiv sind als damals? Was, wenn die sozialen Medien Einkaufsstraßen mit Megakirchen als Ankerpunkten ähneln und die Nutzer*innen mehr Zeit in der Ebene jenseits des Clearnet, unter der Wasseroberfläche, verbringen oder – um eine andere Metapher zu wählen – sich im „Dark Forest“ {5} aufhalten, wo jede*r halbanonym nach Content suchen kann, anstatt algorithmisch mit ihm zwangsgefüttert zu werden? Was, wenn es gar nicht darum geht, ob das Internet (un)tot ist, sondern unser Arbeitsmodell überholt ist?

Ich bin nicht sicher, wie ein neues Modell aussehen kann – und erkenne an, dass es auch Vorteile hat, wenn die Dinge im Dunkeln bleiben und sich weniger schnell regenerieren lassen. Vielleicht sind die folgenden Überlegungen nützlich bei der Gestaltung einer Alternative:

Nicht das Individuum, sondern die Industrie steht im Zentrum

Menschen machen nur einen Bruchteil der Nutzer*innen des globalen Web aus. Unser Zugang zum Clearnet ist kein unveräußerliches Menschenrecht; unsere Präsenz im Netz ist selbst eine Ware. Es ist insofern interessant, sich bewusst zu machen, dass die Daten der sozialen Medien durch die gleichen Glasfaserkabel gejagt werden wie die Daten der Ölraffinerien, der Abfallwirtschaft, der Stromnetze und der Versandprotokolle (auch der Internet der Dinge-Industrie). Die Finanzmärkte, Forschungszentren und Regierungen nutzen für ihre riesigen Datenmengen dieselben Kanäle. Die Darstellung des sozialen Web als nur eine Komponente in einem Spektrum globaler Konnektivität erleichtert uns das Denken jenseits der hegemonialen Vorstellungen vom Internet, das auf dich zentriert ist, und entmystifiziert die Systeme im Erdmaßstab, die den Planeten ebenso überwachen wie verändern.

Das b2b-Ökosystem des Clearnet/Surface Web ist dem individuellen Leben nicht zuträglich

In jüngerer Zeit drängten die Clearnet-Plattformen ihre User*innen zu einem privaten und geschäftlichen Status (Verifizierung über den Blauer Haken, Prosumer-Creator-Dashboards), was angesichts der umfassenden Überprüfung der Nutzer*innen (sowohl durch Plattform-Bots wie auch durch anderen Menschen) gewiss sinnvoll ist. Internetnutzer*innen werden heute für ihre (Online-)Aussagen zur Verantwortung gezogen. Außerdem wird erwartet, dass sich die User*innen selbst finanzieren, also ihr Privatleben im Interesse der Plattform offenlegen. Wir können das beklagen oder schlicht anerkennen, dass die sozialen Medien nicht wie behauptet ein privater, lokaler Raum sind, sondern ein explizit kommerzieller, flughafenähnlicher Nicht-Ort, an dem das „mindestmögliche Spektakel“ (um den von Peter N. Limberg geprägten Begriff der Online-Community The Stoa zu entlehnen) stattfindet, durch das das World Wide Web daran erinnert wird, dass wir leben (und als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen). Auf dieser spekulativen neuen Karte denken wir die sozialen Medien als großen Basar, als Reihen von Kiosken, die locker nach Gewerken oder Gewerbe gruppiert sind und den Vorübergehenden ihre Produkte und Leistungen anbieten. Auf der Rückseite der Mini-Shops befindet sich eine Falltür mit einer Leiter, die in den Keller führt. Dort wird das Geschäft abgewickelt. Der Keller ist wiederum mit anderen Kellern verbunden, die bis an den äußeren Rand der Medina reichen, wo ein neutrales Gemeingut Arbeiter*innen, Kindern und alten Menschen erlaubt, direkt und unbeeinflusst von den Regeln des Basars miteinander in Kontakt zu treten.

Drawing of Constantinople, 1521

Die individuellen User*innen als kleinste teilbare Einheit und „Individuen“ als Teil einer Gruppe

Dies ist die Essenz der Einbeziehung in die Gruppe. Wenn das Clearnet will, dass wir als Unternehmenseinheiten funktionieren, gibt es – insbesondere im Zeitalter des kleinen „i“ – keinen Grund, dass diese Einbeziehung nicht eine lockere ist. Finstas (Kurzform für Fake-Instagram-Account) machen das bereits so: Mehrere anonyme User*innen posten in einem gemeinsamen Account. Bei MMO-Spielen (engl.: Massive Multiplayer Online Game) teilt man den Erfolg. Jede*r ist abhängig von der Unterstützung der eigenen Zunft. Mit der Zunahme von Dark Forest Creator Communitys wie New Models und Joshua Citarellas Super Secret Sleeper Cell wirkt diese Logik auch da, wo Internet-User*innen die Möglichkeit haben, eine persönliche Indizierung durch das Clearnet zu umgehen. Ihre Ideen können sie alternativ als Teil einer kollektiven Stimme äußern. Das bedingt ein stärker experimentelles Denken, da die Folgen einer falschen Entscheidung durch den Mantel des Kollektivs gedeckt und der Profit einer viralen Initiative geteilt werden. Nicht das Individuum wird zum Star, was eine weitere Isolierung der Mitglieder des Kollektivs befördern würde. Hier findet sich eine interessante Interpretation der aktuellen Karte, und es gilt nun, die Formel „1,i‘ = 1 Individuum“, die der Clearnet-Ökonomie unterliegt, ad acta zu legen.

Wir brauchen ein neutrales Gemeingut

Ohne das Licht aus dem Mainstream erblinden oder veröden die Communitys im Dark Forest. Es muss eine selektiv-permeable Barriere zwischen dem Clearnet und dem Dark Forest geben, und einen Ort, an dem die Communitys im letztgenannten miteinander kommunizieren können. Aktuell dienen die sozialen Medien des Web 2.0 diesem Zweck. Doch die Mainstream-Plattformen haben wenig Toleranz für transgressives Verhalten, und wenn die Zensur dich erwischt, wirst du mindestens für alle Zeit geblockt (ohne Licht in die Dunkelheit verbannt). Das gilt, trotz aller ideologischen Gegensätze, für GAFA nicht weniger als für BAT. Ein einfacher Workaround ist DIY Printing: Du druckst selbst, das heißt, du produzierst von Zeit zu Zeit ein physisches Objekt über die Online-Aktivität einer Community und verbreitest es in den sozialen Netzen. Cool wäre jedoch auch, wenn die Gilden der Dark-Forest-Communitys zusammenkämen und gemeinsam unabhängige digitale Commons entwickelten. Vielleicht helfen schon bald die Affordanzen des Web 3.0, in dem die Anteilseigner*innen der Community die finanziellen Ressourcen einer Enklave kollektiv für ein gemeinsames Ziel investieren.

Diese neue Karte dürfte bald weitere Ebenen aufweisen. Tatsächlich wird sie sich kontinuierlich verändern, wird mal mehr, mal weniger komplex sein, während sich das Internet weiterentwickelt. Für den Augenblick ist wichtig, dass die Karten generell chaotischer werden, dass sich die geschlossenen Loops öffnen. Wir müssen uns vom du -zentrierten Internet entfernen und uns in den entfesselten Datenströmen on- und offline verlieren.

Broad-stoke impression of geopolitical digital stack regions, 2021

 

{1} Im Januar 2021 erreichte die globale Internetnutzung 59,5 Prozent, wobei 53% der weltweit 7,9 Milliarden Menschen in sozialen Medien aktiv sind. Von: https://www.statista.com/statistics/617136/digital-population-worldwide

{2} Siehe: MK Bergman, “The Deep Web: Surfacing Hidden Value,” Taking License (Aug. 2001) https://doi.org/10.3998/3336451.0007.104. Das Eisberg-Diagramm gewann zuerst auf Web 1.0 Messageboard-Seiten wie bodybuilding.com an Bedeutung, insbesondere mit dem Aufkommen von Darknet-Marktplätzen.

{3} Siehe auch: Pseudiom’s video Dead Internet Theory, The Internet is Empty, April 2021 https://www.youtube.com/watch?v=BEIZHlfjAT8 and @IlluminatiPirate, “Dead Internet Theory: Most of the Internet is Fake,” Agora Road forum, 5. Januar, 2021 https://forum.agoraroad.com/index.php?threads/dead-internet-theory-most-of-the-internet-is-fake.3011/

{4} https://www.pingdom.com/blog/internet-2011-in-numbers/

{5} „Dark forest“ ist ein Begriff, der 2019 von Yancey Strickler nach Liu Cixins gleichnamigem SciFi-Roman von 2008 geprägt wurde. https://onezero.medium.com/the-dark-forest-theory-of-the-internet-7dc3e68a7cb1

Sich selbst in der Dunkelheit verlieren
Caroline Busta
Jak Ritger, illustration of interconnected sub-clearnet communities spilling into each other, sharing flows of content, 2021

 

Stell dir das Internet als Raum vor. Denk nicht an die Kabel, Satelliten und Serverfarmen, wenngleich ihre Kartografie auch faszinierend ist, sondern an das Metaversum. Was siehst du? Auf dem Monitor koexistieren geschäftliche E-Mails und private Nachrichten mit öffentlichen Tweets, Raubfilmen und notariell beurkundeten Steuererklärungen, nur Millimeter voneinander entfernt. Unsere Geräte sind die Portale in das digitale Jenseits. Portale, die uns, den User*innen, Zugang gewähren. Doch wie sieht dieses Jenseits aus? Welche Regionen umfasst es? Wie reisen wir zwischen diesen Räumen – psychologisch oder vielmehr psychogeografisch?

Im vergangenen Jahr fühlten wir uns in unserer analogen Nachbarschaft wie im Backstage-Bereich all jener „virtuellen“ Ereignisse – falls eine solche Differenzierung überhaupt noch greift. Bei diesen „nicht-essenziellen“ Aktivitäten, die wir nur noch online unternahmen, waren wir – unsere Körper jenseits der Screens – plötzlich frei, auszusehen, wie wir wollten und zu tun, was uns beliebte. Mal im Gothic-Look einer Zwanzigjährigen, mal im Business-Outfit des Middle-Agers. Unterwegs zum Joggen? In 15-Sekunden-Sprints vorbei an synchron tanzenden Teens. Betrachte ihre Gleichgültigkeit als Beobachter*in, als ironischen Post auf ihrem eigenen Instagram. Den Kids ist es egal. Ihr wichtigstes Publikum wird den Content nie sehen. Obwohl sie in der analogen Welt Nachbar*innen sind, werden sich Teens und Jogger*in vermutlich nie bewusst begegnen. Physische Nähe manifestiert sich in den digitalen Räumen, denen sie zugeordnet sind, rein zufällig. Beide Seiten sind cyber-local-prime. Ihre „regionalen“ Communitys werden – unabhängig von der geografischen Verteilung – durch Algorithmen in Gruppen mit ähnlichen Marktprofilen sortiert.

Wie kartografieren wir das? Wie erfassen wir die Communitys, die sich in den jeweiligen Räumen bilden? Welche Affordanzen, welcher Druck prägt die verschiedenen digitalen „Kieze“, welche Umwelt(en) produzieren sie? Die Kreativen des Open Secret der KW Institute for Contemporary Art sind sich dieser Fragen sehr bewusst. Sie begegnen ihnen, wenn sie versuchen, Enklaven jenseits des Web 2.0 zu schaffen, also digitale Räume, die nicht von den Suchmaschinen des Mainstreams indiziert werden und die Nutzer*innen nicht strikt mit ihrem amtlich registrierten Ich korrelieren. Diese Facebook-, Instagram- und Twitter-freie Ebene im Internet jenseits des Clearnet wächst rapide und verändert dabei von Grund auf die Gestalt des sozialen Netzes.

Michael K. Bergman, “Harvesting the Deep and Surface Web
with a Directed Query Engine,” 2001

 

Rückblickend erkennen wir, dass das Internet, so wie es den meisten Nutzer*innen vertraut war, in den vergangenen 15 Jahren auf das Individuum als kleinste teilbare Einheit fokussierte: User*innen als Pixel. Interessant ist dabei der Vergleich zur Fernseh-Ära vor der Jahrtausendwende, in der trotz engagierter Bemühungen um eine weitere Differenzierung der Haushalt die Basiseinheit darstellte. Seit Mitte der Nullerjahre bedeutet „online gehen“ sich einloggen und sich mit einer personalisierten Welt füttern lassen: deine persönliche Google-Suche, dein persönlicher News-Feed, deine Profilseite, die Zählung deiner Follower, deine privaten Nachrichten, neue Posts, in denen du getaggt wurdest. Doch was vergrößert stärker als der digitale Spiegel? Das Fernsehen ist voll von anderen Menschen. Im Internet jedoch bist du das Zentrum des Universums, gleichsam in einer umgekehrten kopernikanischen Wende. Unterdessen erhöhten smarte Endgeräte mit dem lässigen „i“ (kleingeschrieben, wie der Tech-Master im T-Shirt es den Aktionär*innen präsentierte) nicht nur die Illusion der eigenen Anziehungskraft, sondern individualisierten erfolgreich die Produktivität und Aufmerksamkeitskapazität der einzelnen User*innen, damit sie von kommerziell agierenden Dritten hypereffizient genutzt beziehungsweise ausgebeutet werden können. So wurde Margaret Thatchers berühmtes Credo: „So etwas wie die Gesellschaft gibt es nicht. Es gibt nur einzelne Männer und Frauen …“ mit der perfekten Technik ausgestattet.

Es erweist sich jedoch, dass wir, wenn sich 53 Prozent der Weltbevölkerung in 4,2 Milliarden i-Pixeln auflösen,{1} weitaus anfälliger sind für die Extraktion von oben nach unten, für Peer-to-Peer-Konkurrenz und vermeintliche Handlungsfähigkeit durch schwarmähnliche Formationen, die in dieser Infrastruktur letztlich eher den Zielen der Plattformen dienen als den Schwarm bewegen. Es erweist sich jedoch ebenso, dass das nicht das einzige Internet ist.

Um uns andere Formen des Internets vorzustellen, ergänzen wir diese Hegemonie um eine weitere Dimension:

Wenn ein Schlüsselparameter für die Kartografierung des digitalen Raumes der*die individuelle gepixelte Nutzer*in ist, ändert sich das Schema des oberflächlichen Web und des Deep Web. Das im Jahr 2000 vom Informatiker Michael K. Bergman entwickelte Modell des Deep Web erlangte im Laufe der Zeit und mit Aufkommen der digitalen Schwarzmärkte sowie der zunehmenden Verbreitung von Tor, Hushmail und anderen Werkzeugen für die verschlüsselte Online-Kommunikation immer mehr Popularität.{2} Irgendwann wurde Bergmans ursprüngliche Illustration des Internets als Fischerboot auf dem Ozean durch das mittlerweile zirkulierende (und intensiv gememete und verfremdete) Eisberg-Diagramm ersetzt. Auf der Wasseroberfläche im hellen Licht der Sonne befinden sich die peppigen, serifenlosen Logos der Massenplattformen in Primärfarben; unmittelbar darunter WikiLeaks, 4chan und dunkle Marketplaces wie Pirate Bay und Silk Road, bevor der Berg in den schmutzigen, verkommenen Formen verschlüsselter Internetnutzung verschwindet. In gängigen Fantasien markiert diese y-Achse – die sich von deinen Instas vom Brunch bis zum File-Sharing am Arbeitsplatz zieht – den möglichen Bewegungsspielraum der gepixelten User*innen.

Deep Web infographic typical of web marketing and or online security services circa 2018.

 

Ein dritter fundamentaler Parameter ist der geopolitisch spezifische digitale „Stack“ (engl. für Stapel, techn.: abstrakte Datenstruktur), der für den Zugang zum Surface Web (oder Clearnet) gebraucht wird. Für Internet-Nutzer*innen in China ist das BAT (Baidu, Alibaba, Tencent). In den USA (und entsprechend in anderen NATO-Staaten und ihren offiziellen globalen Partnern) läuft das Clearnet mit GAFA (Google, Apple, Facebook, Amazon). In Russland und zahlreichen postsowjetischen Regionen definieren mail.ru (VKontakte, Odnoklassniki) und Yandex den digitalen Raum im Mainstream. Derweil verbinden sich die Menschen im globalen Süden über ein Patchwork der vorgenannten, lokal um Marktbeherrschung konkurrierenden Systeme. Gleichgültig, wo sich dein Internetanbieter physisch befindet, werden, wenn du deinen lokalen ISP nicht via VPN umgehst, deine Clearnet-Aktivitäten, deine Nutzung der sozialen Medien, deine Suchanfragen im Netz, deine Kartendienste sowie deine Einkäufe automatisch über den digitalen Stack in deiner Region verknüpft. Muss explizit betont werden, dass dies wiederum ausgesprochen wirksam prägt, wie die einzelnen Nutzer*innen die Welt wahrnehmen?

Ausgehend von diesen drei Vektoren lässt sich eine gewisse räumliche Gestaltung des Mainstream-Internet visualisieren: User*innen als Pixel, aktiv entlang der y-Achse des Clearnet bis in die tiefen Web-Räume, die, wenn du die Verschlüsselung nicht umgehst, über den entsprechenden geopolitischen Stack digital erreichbar sind.

Dieses Modell hilft uns allerdings nicht, unseren Platz im größeren (Nicht-du-)Internet oder die verschiedenen Communitys des „Wir online“ zu verstehen] , die die multiplen Enklaven entlang der vertikalen Achse des Eisbergs teilen. Es perpetuiert überdies die alten Vorstellungen davon, wie der digitale Raum strukturiert ist, und beschränkt damit unsere Fähigkeit, autonom – nicht algorithmisch – Content oder uns gegenseitig zu finden.

New Models, schematic of the Dark Forest as habitable sub-Clearnet zone, 2020

 

Ausgehend vom 4chan x-Board entwickelte sich zuletzt die Theorie vom sogenannten „Dead Internet“. Sie gründet auf der Prämisse, dass das indizierbare, also das Clearnet ein „aufgedunsener Leichnam“ ist, eine sich ausbreitende, träge Einheit, aufgebläht von selbstgenerierten Inhalten und gefälschten Profilen. Vertreter*innen dieser Idee behaupten, dass sich „das Internet im Vergleich zur Zeit vor zehn Jahren … leer anfühlt“. {3} Ich sehe das genauso, und das sollte uns verunsichern, denn vor zehn Jahren zählten wir nur halb so viele User*innen. Konkret waren es 2,1 Milliarden weniger als heute. {4} Doch was, wenn die Clearnet-Plattformen uns heute einfach nur anders organisieren oder stärker filtern, wen wir sehen, als das vor zehn Jahren der Fall war? Die Gruppen in den Silos, in die wir gesteckt werden, sind zunehmend homogener. Was, wenn wir online außerdem weniger aktiv sind als damals? Was, wenn die sozialen Medien Einkaufsstraßen mit Megakirchen als Ankerpunkten ähneln und die Nutzer*innen mehr Zeit in der Ebene jenseits des Clearnet, unter der Wasseroberfläche, verbringen oder – um eine andere Metapher zu wählen – sich im „Dark Forest“ {5} aufhalten, wo jede*r halbanonym nach Content suchen kann, anstatt algorithmisch mit ihm zwangsgefüttert zu werden? Was, wenn es gar nicht darum geht, ob das Internet (un)tot ist, sondern unser Arbeitsmodell überholt ist?

Ich bin nicht sicher, wie ein neues Modell aussehen kann – und erkenne an, dass es auch Vorteile hat, wenn die Dinge im Dunkeln bleiben und sich weniger schnell regenerieren lassen. Vielleicht sind die folgenden Überlegungen nützlich bei der Gestaltung einer Alternative:

Nicht das Individuum, sondern die Industrie steht im Zentrum

Menschen machen nur einen Bruchteil der Nutzer*innen des globalen Web aus. Unser Zugang zum Clearnet ist kein unveräußerliches Menschenrecht; unsere Präsenz im Netz ist selbst eine Ware. Es ist insofern interessant, sich bewusst zu machen, dass die Daten der sozialen Medien durch die gleichen Glasfaserkabel gejagt werden wie die Daten der Ölraffinerien, der Abfallwirtschaft, der Stromnetze und der Versandprotokolle (auch der Internet der Dinge-Industrie). Die Finanzmärkte, Forschungszentren und Regierungen nutzen für ihre riesigen Datenmengen dieselben Kanäle. Die Darstellung des sozialen Web als nur eine Komponente in einem Spektrum globaler Konnektivität erleichtert uns das Denken jenseits der hegemonialen Vorstellungen vom Internet, das auf dich zentriert ist, und entmystifiziert die Systeme im Erdmaßstab, die den Planeten ebenso überwachen wie verändern.

Das b2b-Ökosystem des Clearnet/Surface Web ist dem individuellen Leben nicht zuträglich

In jüngerer Zeit drängten die Clearnet-Plattformen ihre User*innen zu einem privaten und geschäftlichen Status (Verifizierung über den Blauer Haken, Prosumer-Creator-Dashboards), was angesichts der umfassenden Überprüfung der Nutzer*innen (sowohl durch Plattform-Bots wie auch durch anderen Menschen) gewiss sinnvoll ist. Internetnutzer*innen werden heute für ihre (Online-)Aussagen zur Verantwortung gezogen. Außerdem wird erwartet, dass sich die User*innen selbst finanzieren, also ihr Privatleben im Interesse der Plattform offenlegen. Wir können das beklagen oder schlicht anerkennen, dass die sozialen Medien nicht wie behauptet ein privater, lokaler Raum sind, sondern ein explizit kommerzieller, flughafenähnlicher Nicht-Ort, an dem das „mindestmögliche Spektakel“ (um den von Peter N. Limberg geprägten Begriff der Online-Community The Stoa zu entlehnen) stattfindet, durch das das World Wide Web daran erinnert wird, dass wir leben (und als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen). Auf dieser spekulativen neuen Karte denken wir die sozialen Medien als großen Basar, als Reihen von Kiosken, die locker nach Gewerken oder Gewerbe gruppiert sind und den Vorübergehenden ihre Produkte und Leistungen anbieten. Auf der Rückseite der Mini-Shops befindet sich eine Falltür mit einer Leiter, die in den Keller führt. Dort wird das Geschäft abgewickelt. Der Keller ist wiederum mit anderen Kellern verbunden, die bis an den äußeren Rand der Medina reichen, wo ein neutrales Gemeingut Arbeiter*innen, Kindern und alten Menschen erlaubt, direkt und unbeeinflusst von den Regeln des Basars miteinander in Kontakt zu treten.

Drawing of Constantinople, 1521

Die individuellen User*innen als kleinste teilbare Einheit und „Individuen“ als Teil einer Gruppe

Dies ist die Essenz der Einbeziehung in die Gruppe. Wenn das Clearnet will, dass wir als Unternehmenseinheiten funktionieren, gibt es – insbesondere im Zeitalter des kleinen „i“ – keinen Grund, dass diese Einbeziehung nicht eine lockere ist. Finstas (Kurzform für Fake-Instagram-Account) machen das bereits so: Mehrere anonyme User*innen posten in einem gemeinsamen Account. Bei MMO-Spielen (engl.: Massive Multiplayer Online Game) teilt man den Erfolg. Jede*r ist abhängig von der Unterstützung der eigenen Zunft. Mit der Zunahme von Dark Forest Creator Communitys wie New Models und Joshua Citarellas Super Secret Sleeper Cell wirkt diese Logik auch da, wo Internet-User*innen die Möglichkeit haben, eine persönliche Indizierung durch das Clearnet zu umgehen. Ihre Ideen können sie alternativ als Teil einer kollektiven Stimme äußern. Das bedingt ein stärker experimentelles Denken, da die Folgen einer falschen Entscheidung durch den Mantel des Kollektivs gedeckt und der Profit einer viralen Initiative geteilt werden. Nicht das Individuum wird zum Star, was eine weitere Isolierung der Mitglieder des Kollektivs befördern würde. Hier findet sich eine interessante Interpretation der aktuellen Karte, und es gilt nun, die Formel „1,i‘ = 1 Individuum“, die der Clearnet-Ökonomie unterliegt, ad acta zu legen.

Wir brauchen ein neutrales Gemeingut

Ohne das Licht aus dem Mainstream erblinden oder veröden die Communitys im Dark Forest. Es muss eine selektiv-permeable Barriere zwischen dem Clearnet und dem Dark Forest geben, und einen Ort, an dem die Communitys im letztgenannten miteinander kommunizieren können. Aktuell dienen die sozialen Medien des Web 2.0 diesem Zweck. Doch die Mainstream-Plattformen haben wenig Toleranz für transgressives Verhalten, und wenn die Zensur dich erwischt, wirst du mindestens für alle Zeit geblockt (ohne Licht in die Dunkelheit verbannt). Das gilt, trotz aller ideologischen Gegensätze, für GAFA nicht weniger als für BAT. Ein einfacher Workaround ist DIY Printing: Du druckst selbst, das heißt, du produzierst von Zeit zu Zeit ein physisches Objekt über die Online-Aktivität einer Community und verbreitest es in den sozialen Netzen. Cool wäre jedoch auch, wenn die Gilden der Dark-Forest-Communitys zusammenkämen und gemeinsam unabhängige digitale Commons entwickelten. Vielleicht helfen schon bald die Affordanzen des Web 3.0, in dem die Anteilseigner*innen der Community die finanziellen Ressourcen einer Enklave kollektiv für ein gemeinsames Ziel investieren.

Diese neue Karte dürfte bald weitere Ebenen aufweisen. Tatsächlich wird sie sich kontinuierlich verändern, wird mal mehr, mal weniger komplex sein, während sich das Internet weiterentwickelt. Für den Augenblick ist wichtig, dass die Karten generell chaotischer werden, dass sich die geschlossenen Loops öffnen. Wir müssen uns vom du -zentrierten Internet entfernen und uns in den entfesselten Datenströmen on- und offline verlieren.

Broad-stoke impression of geopolitical digital stack regions, 2021

 

{1} Im Januar 2021 erreichte die globale Internetnutzung 59,5 Prozent, wobei 53% der weltweit 7,9 Milliarden Menschen in sozialen Medien aktiv sind. Von: https://www.statista.com/statistics/617136/digital-population-worldwide

{2} Siehe: MK Bergman, “The Deep Web: Surfacing Hidden Value,” Taking License (Aug. 2001) https://doi.org/10.3998/3336451.0007.104. Das Eisberg-Diagramm gewann zuerst auf Web 1.0 Messageboard-Seiten wie bodybuilding.com an Bedeutung, insbesondere mit dem Aufkommen von Darknet-Marktplätzen.

{3} Siehe auch: Pseudiom’s video Dead Internet Theory, The Internet is Empty, April 2021 https://www.youtube.com/watch?v=BEIZHlfjAT8 and @IlluminatiPirate, “Dead Internet Theory: Most of the Internet is Fake,” Agora Road forum, 5. Januar, 2021 https://forum.agoraroad.com/index.php?threads/dead-internet-theory-most-of-the-internet-is-fake.3011/

{4} https://www.pingdom.com/blog/internet-2011-in-numbers/

{5} „Dark forest“ ist ein Begriff, der 2019 von Yancey Strickler nach Liu Cixins gleichnamigem SciFi-Roman von 2008 geprägt wurde. https://onezero.medium.com/the-dark-forest-theory-of-the-internet-7dc3e68a7cb1