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In einer visuellen Annäherung an die verwobenen Anfänge von Erkenntnissen und Forensik im 17. Jahrhundert untersucht Nº6092 ein sich entwickelndes Archiv. Im Zentrum der Erkundung steht ein zweifaches Problem: die umstrittene Autorenschaft von Nicolas Poussin als Maler des Bildes Augustus und Cleopatra [Erwerb Nº6092] und die doppelte Identität des Kurators und Spions Sir Anthony Blunt, der das Werk einst im Nebel einer Kontroverse entdeckte. Intendiert als Forschungsschau der National Gallery of Canada, für die Blunt das Gemälde Nº6092 erworben hatte, öffnet das digitale Projekt von Charles Stankievech den bislang ungelösten Fall neu. Präsentiert werden Meisterwerke der Sammlung, Dokumente aus dem Archiv und künstlerische Interventionen in einem vernetzten Ausstellungssetting, das Strategien der Aby Warburg’schen Mnemosyne mit seinem Gesetz der guten Nachbarschaft verbindet. Ausgehend von Material aus den 1620er Jahren wandelt der hier zusammengestellte Multimedia Content auf den Spuren sich entwickelnder, medialer und geopolitischer Räume: von der Hofmalerei über wissenschaftliche Diavorträge bis zur PowerPoint-Präsentation. In vernetzten Assoziationen und Spekulationen hinterfragt der Fall Nº6092 geradlinige Konzepte von agency (Handlungsmacht), Autor*innenschaft und Zuschreibung, die weit über das Bild hinaus strahlen, und thematisiert Blunts spezifische Situation im Kontext moderner Fragen zu Kryptokunst und den Freihäfen der Schwarzmärkte.

Nº6092
Charles Stankievech

In einer visuellen Annäherung an die verwobenen Anfänge von Erkenntnissen und Forensik im 17. Jahrhundert untersucht Nº6092 ein sich entwickelndes Archiv. Im Zentrum der Erkundung steht ein zweifaches Problem: die umstrittene Autorenschaft von Nicolas Poussin als Maler des Bildes Augustus und Cleopatra [Erwerb Nº6092] und die doppelte Identität des Kurators und Spions Sir Anthony Blunt, der das Werk einst im Nebel einer Kontroverse entdeckte. Intendiert als Forschungsschau der National Gallery of Canada, für die Blunt das Gemälde Nº6092 erworben hatte, öffnet das digitale Projekt von Charles Stankievech den bislang ungelösten Fall neu. Präsentiert werden Meisterwerke der Sammlung, Dokumente aus dem Archiv und künstlerische Interventionen in einem vernetzten Ausstellungssetting, das Strategien der Aby Warburg’schen Mnemosyne mit seinem Gesetz der guten Nachbarschaft verbindet. Ausgehend von Material aus den 1620er Jahren wandelt der hier zusammengestellte Multimedia Content auf den Spuren sich entwickelnder, medialer und geopolitischer Räume: von der Hofmalerei über wissenschaftliche Diavorträge bis zur PowerPoint-Präsentation. In vernetzten Assoziationen und Spekulationen hinterfragt der Fall Nº6092 geradlinige Konzepte von agency (Handlungsmacht), Autor*innenschaft und Zuschreibung, die weit über das Bild hinaus strahlen, und thematisiert Blunts spezifische Situation im Kontext moderner Fragen zu Kryptokunst und den Freihäfen der Schwarzmärkte.